Die obere Ranftkapelle mit der an sie angebauten Wohnzelle ist Zeuge des Einsiedlerlebens von Bruder Klaus. Die Zelle ist nach Form und Material noch weitgehend Originalbestand. Die Kapelle dagegen musste 1693 neu gebaut werden und enthält einen Bilderzyklus aus dem 19. Jahrhundert zum Leben von Bruder Klaus.
Im Herbst 1467 liess sich Bruder Klaus – wie sich Niklaus von Flüe als Einsiedler nannte – im Ranft nieder. 1468 erbauten die Mitbürger für ihn dort eine Kapelle und – als Ersatz für die provisorische Behausung im ersten Winter – die an sie angebaute Wohnzelle. Die Zelle ist nach Form und Material noch weitgehend Originalbestand. Über eine Treppe wird der sehr einfache Aufenthaltsraum erreicht. Der untere Raum diente als Winteraufenthalt und wurde erst 1920 bei Restaurierungsarbeiten wieder entdeckt.

Die Kapelle musste 1601 nach einem Erdbeben renoviert und 1693 wegen des fortwährenden Bergdrucks neu erbaut werden. Seit der Restauration von 1986/87 steht ein Blockaltar frei im Chorraum. Dahinter umgeben eine spätgotische Madonna und eine um 1650 entstandene Statue von Bruder Klaus das frühgotische Kruzifix aus dem 14. Jahrhundert. Ein Zyklus von 18 Bildern aus dem 19. Jahrhundert erzählt das Leben von Bruder Klaus.