Die untere Ranftkapelle ist ein schönes Beispiel spätgotischer Baukunst. Sie wurde 1501 erbaut, um dem nach dem Tod von Bruder Klaus wachsenden Pilgerstrom gerecht zu werden. Das Innere der Kapelle ist mit Fresken aus der Zeit des 16. Jahrhunderts ausgemalt.
Die wachsende Pilgerzahl machte 1501 den Bau einer zweiten Kapelle im Ranft notwendig. Wohltäter bestritten die Kosten. Unter ihnen ragt der Walliser Bischof und spätere Kardinal Matthäus Schiner hervor. Die Kapelle wurde durch Vernachlässigung und unglückliche Renovationen im Lauf der Jahre arg verunstaltet. Nach den Renovation von 1920/21 und 1985/86 hat die untere Ranftkapelle ihren ursprünglichen Charakter weitgehend zurück erhalten.

Im Chor wird der barocke Hochaltar wie vor 500 Jahren wieder mit dem Licht von drei Fenstern durchflutet. Das Schiff mit der gedämpften bethaften Atmosphäre wird nur durch zwei vorne liegende Fenster erhellt. Die gotischen Freskozyklen an den Wänden aus dem frühen 16. Jahrhundert stellen links die Passion Christi und rechts das Leben von Bruder Klaus dar. Sie sind leider nicht mehr vollständig erhalten. Die Rückwand ziert das grosse Votivgemälde, das 1921 als Dank für die Bewahrung der Schweiz von den Schrecken des Ersten Weltkrieges gestiftet wurde.